Der Mann hat was zu sagen. Er hat immer etwas zu sagen und er nimmt kein Blatt vor den Mund.
“You’re Making Me Hate You” ist das dritte Buch des Slipknot Sängers und auch wenn er sich nicht wirklich warmschreiben musste, ist es doch das I-Tüpfelchen seiner literarischen Sammlung. Corey rechnet ab. Er rechnet mit Justin Bieber ab. Er rechnet mit sogenannten ‘Rock Bands’ wie Fall Out Boy ab. Er nimmt sich Mode, unsere Konsumgesellschaft und sogar die verhätschelten Kinder unserer Gesellschaft, beziehungsweise deren Eltern vor. Gerade Letzteres brachte mich zum Schmunzeln, denn es sind ja diese verwöhnten Gören, die die VIP Erlebnisse seiner Band für $300 aufwärts zahlen. Das ist aber auch meine einzige Kritik.
Es wäre einfach zu behaupten, jeder Rockstar hätte es leicht ein Buch zu veröffentlichen, nur weil er schon mehr als zehn Millionen Platten verkauft hat. Corey ist anders. Er weiss wie viel er mit seiner Musik erreicht hat. Aber in einem Buch, oder auch in drei Büchern, kann er uns noch mehr mitteilen. Taylor ist ehrlich (ich gehe mal davon aus, dass er keinen persönlichen Einfluss auf o.g. Situation mit den VIP Tickets hat), er sagt es, wie es ist. Er teilt seine Selbstzweifel mit und hat keine Scheu sich auch über sich selber lustig zu machen. Beweis hierfür ist alleine der Untertitel “A Cantankerous Look At The Common Misconception That Humans Have Any Common Sense Left”, was übersetzt soviel heißt wie “Ein keifender Einblick in die falsche Vorstellung, dass die Menschheit noch über einen gesunden Menschenverstand verfügt”.
Corey Taylor wird vielleicht nicht den Pulitzer Preis gewinnen, aber “You’re Making Me Hate You” ist, wenn nichts anderes, ein “good read”.
Andere Bücher von Corey Taylor
-Seven Deadly Sins: Setting the Argument Between Born Bad and Damaged Good
-A Funny Thing Happened on the Way to Heaven (Or How I Mae Peace with the Paranormal and Stigmatized Zealots & Cynics in the Process)
Warum seine Bücher übrigens noch nicht ins Deutsche übersetzt wurden, ist mir ein Rätsel… Anfragen bitte an mich, liebe Verleger J